Archive for the ‘Liebeslyrik’ category

Der Brief

8. April 2010

Mit diesem Brief gab ich mein Innerstes preis
und ich weiß genau was das heißt.
Ich hab damit sehr viel aufs Spiel gesetzt
und wurde enttäuscht und verletzt.

Ich bildete mir ein, es gäbe ein Band,
ein Unsichtbares, welches uns verband.
Und doch muss ich mir jetz eingestehen,
ein solches hat es wohl nicht gegeben.

Wie konnte ich mich nur so täuschen
und dein Verhalten nur so falsch deuten?
Ich kann es nicht sagen,
ich beginne zu zweifeln und zu klagen.

Die Freundschaft steht von nun an auf dem Spiel,
bei der ich nicht weiß wie viel
Zeit vergehen wird, bis wir wieder zusammen finden.
Können wir uns irgendwann normal aneinander binden?

Ich hab diese Gefühle für dich,
weil ich etwas in dir sehe, dass ich für bewundernswert halte,
und deshalb hab ich auch diesen Brief geschrieben
und ihn dir mit einem Kuss übergeben.

Aber vielleicht muss ich erkennen,
wenn auch nur widerwillig, dass es das beste ist,
weil wir einfach sind zu verschieden,
um uns gegenseitig zu lieben.

Im Nebenzimmer

15. März 2010

Wie Kleopatra undurchschaubar
und begehrenswert,
nicht erklärbar und doch interessant,
quälende Ungewissheit in allen Dingen.

Woher soll man wissen, was man wissen
muss, verwirrende Reaktionen
die nur noch mehr in Gedanken
münden.

Schöner als die Königin von Saba
zu ihren Füßen Löwinnen und
Leoparden, ihr Mund wie Granatäpfel,
die niedliche Nase einer Nymphe.
Das laszive Lächeln Liliths, ein Funkeln
wie aus Millionen von Sternen.

Kitschige Gedanken bis zum Erbrechen.
Abweisender als Athene, verwirrender als
die Rätsel der Sphinx.

Unnerreichbar durch die eigenen,
dummen Vorstellungen von Moral.
Unwiederbringlich verloren ist
jeder erdenkliche Schachzug
im Webstuhl der Zeit.

Worte die treffen wie Nadeln,
wie Salz in den Wunden der Seele.
Und doch lässt Wut und Zorn nicht zu
die unendliche Hoffnung
wider alle Vernunft.

Geduld ist ein hehres Ideal,
dem ich nie nahe kam,
am allerwenigsten jetzt
niemals fiel mir das Denken
so schwer…

Begierde

15. März 2010

Jedes Wort, jede Geste
abgewägt. überprüft,
überdacht, begriffen,
jede Idee, jede Möglichkeit,
überlegt, durchgespielt,
verworfen, aufgegriffen,
macht mich fertig

Ist es der Preis am Ende
des Regenbogens wert?
Wenn nicht werde ich
vergehen wie die Motte
im Licht, wie der Falter,
der im Nektar ertrinkt…

Traumlande

15. März 2010

Im dunklen Raum
bewegt sie sich
Schatten vor buntem Licht
Ihre Kleider gleiten
unsichtbar herab

Eingehüllt von langem,
schwarzem Haar
Tanzt sie wild und
ungebändigt wie Lilith

Myriaden von bunten
Lichtern brechen sich
auf alabasterner Haut
Das Spiel der Farben
macht mich staunen

Durch den flatternden
Vorhang von Haaren
schimmern Brüste

Ihre dunklen Augen
schauen mich an
Wie die erwachte
Venus von Milo
schreitet sie auf mich zu

Nebelmorgen

15. März 2010

Der Nebelmorgen trübt nicht
die Erinnerung an
zarte Frauenhände
sanft wie ein Seidentuch

Der Kupfergeschmack
von lustvoll zerbissenen Lippen
erinnert an Sommerregen

alabasterfarbener Körper erwachte
zu limonenduftender Leidenschaft
Nachtaugen fühlten
Schönheit und Anmut

Am Abend

14. März 2010

Vertrauende Worte
im halbdunkel gesprochen
vertrau ich ihr an
ohne Grund

Gründe finden sich viele
doch keiner genügt
das Gefühl besiegt
die Vernunft

Teuer erkauft ist
der Sieg er wird
mit Gedanken bezahlt
mit nach-denken bestraft